In Der Umweg nach Santiago bricht der große niederländischeErzähler Cees Nooteboom, jede Eile vermeidend, von Barcelonanach Santiago auf. Für ihn ist nicht das Ziel das Ausschlaggebende,sondern der Weg zu diesem Ziel - der Weg durch Spanien also. DieLiebe Cees Nootebooms zu diesem Land erklärt sich daraus,daß der Charakter Spaniens und die spanische Landschafteine Wahlverwandtschaft zu seinem eigenen Charakter besitzen,zu dem, was er, in anderen Zeitaltern, hätte sein können,was er in seinen Träumen hätte sein mögen: »Spanienist brutal, anarchistisch, egozentrisch, grausam, Spanien istbereit, sich für Unsinn in den Ruin zu stürzen, es istchaotisch, es träumt, es ist irrational. Es hat die Welterobert und wußte nichts damit anzufangen, es steckt inseiner mittelalterlichen arabischen, jüdischen und christlichenVergangenheit fest und liegt mit seinen eigensinnigen Städten,eingebettet in diese endlosen, leeren Landschaften, da wie einKontinent, der an Europa hängt und Europa nicht ist.«»Nooteboom ist ein unterhaltsamer Schreiber, wenn man diesWort löst aus der Sphäre des Ephemeren, in das es dieMedienindustrie verbannt hat wie in eine Hölle. Am Ende akzeptiertman auch seine Prämisse, daß alle diese Umwege, nötigwaren. Sie machen den Leser neugierig, er bräche am liebstenheute noch auf nach Santiago de Compostella - auf Nootebooms Spuren.«Roland H. Wiegenstein, Frankfurter Rundschau Cees Nooteboom wurde 1933 in Den Haag geboren. Seine Bücherim Suhrkamp Verlag: Berliner Notizen; Der Buddha hinterdem Bretterzaun; Ein Lied von Schein und Sein; Die folgendeGeschichte; Gedichte; Das Gesicht des Auges. Gedichte. Zweisprachig;Im Frühling der Tau. Östliche Reisen; In denniederländischen Bergen. Roman; Mokusei! EineLiebesgeschichte; Das Paradies ist nebenan. Roman; Rituale.Roman; Selbstbildnis eines Anderen; Wie wird man Europäer?Als suhrkamp Taschenbuch (st 2360) erschien außerdem: DerAugenmensch. Cees Nooteboom, ein Buch mit Aufsätzen überden Autor, herausgegeben von Daan Cartens.